Hund trinkt Wasser, was sonst – tierischer Durstlöscher Leitungswasser!
Risiken von Mineralwasser, Salzwasser, Regenwasser und Schnee im Hundemagen
Hunde trinken Wasser, wenn sie durstig sind. Dieses Grundbedürfnis deines Lieblings stillst du ganz easy: den Wasserhahn aufdrehen, Schale darunter halten und fertig. Einen Wassernapf gibt es in jedem Hundehaushalt. Du weißt schließlich, Wasser muss deinem Hund immer zur Verfügung stehen. Warum eigentlich und welches Wasser kann deinem Vierbeiner vielleicht sogar schaden?
Hunde haben Durst – so viel Wasser braucht dein Hund
Der Körper deines Lieblings besteht zu über 70 Prozent aus Wasser. Wie bei uns Menschen wird es von allen Organen gebraucht. Der Stoffwechsel, das Immunsystem und der Kreislauf können ohne Wasser nicht gesund arbeiten. Die Flüssigkeit wird benötigt, damit das Blut Nährstoffe im ganzen Körper verteilt. Gleichzeitig verwenden beispielsweise die Nieren das Wasser, um Giftstoffe über den Urin ausscheiden zu lassen. Zusätzlich reguliert Wasser die Körpertemperatur und ist die Grundlage für die Produktion der Muttermilch bei säugenden Hündinnen.
Für all diese lebenswichtigen Aufgaben braucht dein Vierbeiner jeden Tag ca. 60ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Rechnen wir nach: Ein Beagle mit einem Gewicht von 10 kg braucht ca. 600 ml Wasser täglich, ein Australian Shepherd mit 20 kg Körpergewicht 1,2 Liter. Einen Teil der Flüssigkeit nimmt dein Hund schon über die Nahrung auf, vor allem bei Frischfütterung und Dosenfutter.
Tipp: Hitze, viel Bewegung oder Krankheit steigern den Wasserbedarf. Wenn du feststellst, dass deine Fellnase über mehrere Tage extrem viel oder besonders sparsam trinkt, lass sie von einem Tierarzt untersuchen. Allerdings kann es bei Jungtieren vorkommen, dass sie in einer aufregenden Situation vermehrt trinken. Das ist dann eine Übersprungshandlung zum Stressabbau und eher kein Grund zur Sorge.
Hunde trinken Wasser – bester Durstlöscher Leitungswasser?
Leitungswasser hat zumeist Trinkwasser-Qualität und ist damit für deinen Hund der beste Durstlöscher. Wichtig ist, den Wassernapf spätestens alle zwei Tage frisch zu befüllen. Wasser nimmt nämlich Schadstoffe aus der Luft auf und stehendes Wasser befördert die Vermehrung von Bakterien. Entferne beim Wasserwechsel mögliche Kalk- oder Schmutzreste.
Hunde brauchen übrigens kein spezielles Mineralwasser. Sie können es aber natürlich trinken. Allerdings reizt Kohlensäure den Hundemagen und wird von vielen Vierbeinern als unangenehm empfunden. In dem Fall ist Stilles Wasser die bessere Wahl.
Tipp: Ein Wassernapf aus Keramik oder Edelstahl ist ideal. Diese Materialien sind geschmacksneutral und geben keine Stoffe in das Wasser ab.
Hund trinkt unterwegs – Gefahren in Fluss und Pfütze
Auf Spaziergängen sind Pfützen für Labbis und andere Wasserfreaks eine direkte Einladung zum Spielen in Nass und Matsch. Für andere bieten sie die willkommene Gelegenheit etwas zu trinken. Eine gute Idee ist beides nicht immer. Regenwasser enthält häufig Schadstoffe aus der Luft. In Pfützen sammeln sich zudem ungesunde Verschmutzungen aus der direkten Umgebung, besonders an Straßenrändern.
Übrigens befinden sich in Pfützen, ebenso wie in Flusswasser, manchmal Krankheitserreger. Das bedeutet unter Umständen das Risiko von Durchfall oder Erbrechen. Diese Wasserquellen können zudem in milden Klimazonen Leptospira-Bakterien weitergeben. Eine Leptospirose ist eine Infektionskrankheit, die zu Organschäden führt – mit immer wieder tödlichem Ausgang. Im Wasser können auch Giardien lauern. Diese Darmparasiten verursachen wiederkehrenden wässrigen Durchfall. Das stellt gerade für Welpen und Junghunde mit noch nicht ausgereiftem Immunsystem eine Gefahr dar.
Tipp: Pack selbst frisches Wasser für unterwegs ein – einfach in einer Flasche mitnehmen, aus der dein Hund direkt das kühle Nass schlabbern kann. Es gibt auch praktische faltbare Näpfe für Wanderungen. Gerade an warmen und sonnigen Tagen ist Trinken für deinen Liebling ein Muss und so hast du die Kontrolle über die Wasserqualität!
Hund und Wasser im Winter – bitte keinen Schnee fressen
Bei Wind und Wetter bist du mit deinem Vierbeiner unterwegs. Und manchmal ist ungewohntes Wetter – zum Beispiel wenn im Winter die ersten dicken Flocken fallen. Es gibt Tiere, die es lieben, in der weißen Pracht zu toben.
Manche haben den Schnee leider auch zum Fressen gern. Das macht in kleinen Mengen und bei sauberen, frisch gefallenen Flocken meist keine Probleme. Ist der Schnee allerdings bereits verunreinigt oder sogar vermischt mit Split oder Streusalz, kann das eine Reizung der Magenschleimhäute zur Folge haben. Tatsächlich nennt man das konkret: eine Schnee-Gastritis. Achte also darauf, dass dein Hund möglichst keinen Schnee verspeist.
Tipp: Apropos Salz: Fährst du mit deinem Hund ans Meer, achte darauf dass die Fellnase auf keinen Fall ihren Durst mit Salzwasser stillt. Das führt bei empfindlichen Tieren zu Magenkrämpfen und Erbrechen.
Grundsätzlich: Ja, Hunde können auch bei vollem Wassernapf dehydrieren. Das kann beispielsweise durch eine hartnäckige Durchfallerkrankung oder dauerhaft hohes Fieber passieren. Dein Hund ist dann extrem matt.
Mach bei einem Verdacht auf Dehydrierung einen einfachen Test: Hebe die Haut im Nacken des Hundes kurz an. Dauert es länger als 2-3 Sekunden bis sie sich wieder glättet, liegt sehr wahrscheinlich ein massiver Flüssigkeitsverlust vor. Bring deinen Hund zum Tierarzt. Und denk daran, auch für dich ist Wasser gesund!